Das Experiment aus Teil 1 war interessant. Zumindest war es interessant für mich.
Ich habe aus dem Freundes- und Bekanntenkreis unterschiedliches Feedback bekommen; es waren amüsierte, irritierte und abgestoßene Leser dabei.
Perfekt! Hat nichts mit dem Thema zu tun, wie andere das finden; aber man wird gern gelesen, klar!
Seit vorgestern habe ich meine Kopfhörer wieder. Das soll mich heute aber nicht daran hindern, dies zu schreiben, um dem Kopf einen Tritt in die Fresse zu verpassen:
Teil 2 sei Einheitsbrei. Bei rein leidendem Schweigen pfeifen feige Feigen heil herbei. Weil kein Schrei eine weise Weise peilt, keilt ein Keiler seinerlei ein. Mein Beil verweilt, mein Bein heilt, mein Stein geilt. Eine Meile seilt Deine weiße Eile ein. Scheiße.
Wir vier verlieren Gier im Pier des Stieres. Gib mir Bier, ich bin ein Tier. Sieben schwierige Wirte irren hier.
Raus ausm Haus! Klaus kauft Pauls Maus.
Leeres Meer verwehrt des Heeres Speer. Hart klatscht Bart an das Kart. Fuhrst Du uns nur zur Kur, Kurt! Nun gut.
Wann tanzt man an das Land ran? Wer ehrt den Kehrer? Wer schert den Sperber? Kann man das?
Ungenaue Hundeklauen, weitgereiste Kleidermeister, oberharte zobelzarte Hosenscharten, überführte südgebrühte müde Kühe üben Übersprühen.
Wobwob Gute NACHT
20131218
20131216
Kopf aus. Teil 1
Schlägst Du Dir auch wieder die Nacht
um die Ohren, weil Dir Gandalf nicht aus dem Kopf geht? Das kenne ich
nur zu gut!
Normalerweise mache ich dann Musik an
und geh spazieren; die Musik muss dumm, laut und tanzbar sein. Und
dann werde ich genullt und kann getrost alles wieder von vorne
volllstopfen. Geile Nummer.
Dummerweise habe ich gestern nacht
meine Kopfhörer besoffen in irgendeiner Hamburger Wohnung
liegengelassen. Die machen jetzt ihre ganz persönliche Weltreise, um
sich selbst zu entdecken. Viel Glück dabei, Links und Rechts.
Mein erster Impuls war natürlich,
rumzujammern. Ich nenne das die human condition. Das hat mir die
Dinger aber auch nicht hergezaubert. Naja, und wenn man selber nicht
zaubern kann, denkt man logischerweise an Gandalf. Damit ist der
Abend dann versaut.
Ist er damit versaut? Hier setzt das
Experiment an.
Das Experiment versucht, eine Methode
zu finden, den Kopf auszuknipsen. Die Grundbedingung ist, dass man
keine mediale Flut hat, um sich selbst mit Bullshit vollzutrashen.
Alles, was da ist, ist die Möglichkeit, zu schreiben.
Von mir aus machst Du das mit Bleistift
und Papier. Ich bin so mehr so der Typ, der dann so tippt und so.
Der kundige Leser wird natürlich jetzt
gute Alternativen zur Schreiberei auf der Zunge haben, die auch
Beachtung verdienen. Einige seien wie folgt:
- Mal doch, Engelchen
- Mach Liegestütze, Süßer
- Ruf gute Freunde an, Spatz
- Lies ein Buch und trink einen Baldriantee, Hase
- Spiel Video Games, Knackarsch
- Mach die Glotze an, Hotler
- Geh ohne Musik spazieren, Schnecke
- Befriedige Dich selbst, Augenstern
- Nimm eine kalte Dusche, Baby
- Lös Kreuzworträtsel, Kohlrabi
Ich bin die Liste schon durchgegangen.
Alle diese Varianten, sogar noch viel mehr von der Sorte, haben ihre
Daseinsberechtigung und verdienen ein Riff.
Manchmal ist Gandalf aber sehr schwer
aus dem Kopf zu kriegen. Dann braucht es eine brutale
Vorschlaghammermethode, die keine Diskussion mehr zulässt. Saufen
gilt nicht.
Für mich war diese
Vorschaghammermethode stets die Musik. Malen hatte Potenzial, aber
verleitete mich schnell dazu, böse Bilder zu fabrizieren, die's
nicht besser, sondern schlimmer machten. Und dann ist gut mal wieder
nicht gut gemeint.
Im Schreiben liegt eine ganz ähnliche
Gefahr. Ich muss mich immer zurückhalten, Gandalf Fan Fiction zu
schreiben, was das Problem nur potenziert.
Beim Malen habe ich entdeckt, dass man
geometrische Muster zeichnen kann, die auf Improvisation basieren; so
produziert man keinen Bezug zu Gandalf, und das eliminiert die
Gefahr.
Malen ist aber nicht bindend genug für
mich. Mein Kopf kann Salti schlagen, während ich schöne Bilder
bastel. Das Gemale ist dann quasi ein Selbstgänger. Das Atmen
hindert mich ja auch nicht am Denken, um einen Vergleich
herbeizuzitieren, damit alle es raffen. Manchmal ist das mehr,
manchmal weniger der Fall. Ich will auch nicht ausschließen, dass
ich zu schlichte Dinge male, die mich nicht fordern. Oder es liegt
daran, dass ich Linkshänder bin. Oder das ist ganz normal. Ist auch
wurscht; der Umstand ist das Wesentliche, nicht die kausale Kette.
Beim Schreiben muss ich aber stets
verbalisieren. Ich habe keine Wahl, als den Fokus auf das, was ich
produziere, zu legen, weil Verbalisierung ohne Fokus schlecht
funktioniert (knutsch mal und unterhalte Dich dabei). Dieser Fokus
ist dann unnachgiebig, lässt mir also keinen Raum, gedanklich
abzuschweifen. Schreiben ist derbe. Yeah.
Das Experiment läuft so ab, dass das
Prinzip der geometrischen Mustermalerei auf das Geschreibe übertragen
wird. Die Anforderung ist, schwierige Sachen zu schreiben, die aber
ohne Bezug sind.
Es folgt ein Gedicht mit korrekter
Metrik, stimmigen Reimen und ohne Zusammenhang. Der Titel:
Augenwurst im Abendbrot
Ach! Der grüne Wall gibt Leben.
Kann ein Hunne ewig weben?
Eben drum hat Gandalf recht.
Gandalf ist dem Gandalf schlecht.
Wäre ich ein Wall so grün,
Würde Gandalf mich erziehn.
Hunnen weben, Leben leben,
Augenwurst.
Hast Du auch ein Beben, Darling?
Katzen springen auf den Beat.
Zweifelhaftes Hundesnarling.
Gandalf ballert wieder Weed.
Sieh! Der Flieger sticht die Sonne //
(fuck, das ist Bilderbuchpoesie. Egal)
Bald sind Ameisen im Kot.
Gandalf popelt voller Wonne,
Abendbrot.
Okay. Funktioniert. Ich kann doch
zaubern. Scheiß auf Gandalf.
Teil 2 folgt, wenn das bei mir wieder so unentspannt abgeht. Hier aus dem Studio wünschen wir vom Team WolfBlog eine gute Nacht und freuen uns, Sie bald wieder blablabla
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